Mauga malt. 

Man muss das so lapidar sagen, weil ihre Bilder die Bedeutung des Malerischen in der Bildnerei laut und satt vor Augen führen. Man kommt an diesen Bildern nicht vorbei. Ihre Präsenz ist künstlerisch unzweifelhaft und zeigt sich in einem Feuerwerk von  Farben, das aus Komplementäreffekten, dramatischen geschichteten Lichtführungen und aus einer inneren Notwendigkeit heraus den Betrachter zwingt. Hat man diesem Leuchten der Bilder – ja, diese Bilder scheinen tatsächlich Licht zu spenden! – nachgegeben, tun sich weitere Aspekte auf; motivische und grafische. Maugas Motive sind Landschaften, Veduten, Menschen, ... meist gibt es Serien dieser Motive.

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Diese Motive dienen freilich mehr der malerischen Potenz, als dass sie diese verunsichern könnten. Es ist vielmehr so, dass das malerische Wollen die Motive instrumentalisiert, sie also interpretiert und zu einer Vorstellung innerer Anschauung der Künstlerin macht. In dieser Sehweise steht Mauga der Tradition der expressiven Moderne nahe. So weit ist Maugas Malerei gut zu verstehen und einzuordnen. Sie besitzt schon an dieser Stelle der Betrachtung eine so große Überzeugungskraft, dass man sie schon mag, oder eben nicht.

Neben dem leidenschaftlich Malerischen und den Motiven jedoch kommt etwas Drittes, sehr Bemerkenswertes hinzu, was diesen Bildern eine dauerhafte Energie und damit  Mittelbarkeit verleiht.

Die Rede ist von zahlreichen und abenteuerlichen Binnenstrukturen, von Bildern im Bild sozusagen. Da ist zunächst das Grafische; kleine, grafische Elemente, die mal tatsächlich mit Kreide ihren Platz finden, aber auch mit dem Pinsel Gestalt werden. Dies ist immer dann der Fall, wenn Mauga einzelne Farbfelder, die naturgemäß  nicht selten motivisch gebunden sind, mit unterschiedlichsten spontanen „Binnengemälden“ kombiniert. Dadurch gerät der große malerische Wurf in einen spannungsvollen Konflikt mit der einer Pinseletüde hier und einer notwenig gewordenen Kreideeinzeichnung da. Dann bekommen Farbfelder Risse, Orientierung, Patina und werden zu Funktionen des Bildwollens, auch im Detail. Das Plakative des ersten Schauens erfährt darin einen Grund, eine gleichsam nachgeliefert zwingende Kausalität.

Wer das sieht, dem wird auch schnell klar, warum diese Künstlerin Motive braucht, wo sie doch die Farben an sich und den Duktus, den unmittelbaren Ausdruck so braucht und liebt, kurzum,  warum diese Bilder nicht abstrakt sind. Es ist so, dass das Motiv vermitteln muss. Es muss vermitteln zwischen dem Großen und dem Kleinen, zwischen der Wirklichkeit draußen und der Befindlichkeit innen, zwischen dem ganzen Bild und den Bildern in diesem Bild. Dieses Schauen erinnert uns daran, dass die Anschauung der physischen Welt eine Form der Einverleibung ist, eine Form der sinnlichen Vereinnahmung und dass die Dinge weder so sind wie sie beschrieben werden, noch so, wie sie aussehen. Sie sind die Funktion unserer Vorstellung. In den Bildern sind sie die Funktion von Maugas Vorstellung als bildnerischer Auswurf.

Was passiere, wenn sie nicht male, fragte ich sie. Sie bekomme schlechte Laune, antwortete sie. Das Bunte dieser Bilder ist also keineswegs Abbild einer Gute-Laune-Weltsicht, sondern ein Arbeitssieg, der durch Anschauung und Arbeit Weltsicht schafft, in der Innen und Außen, Selbst und Seiendes zur Einheit werden.

Ist das nicht genau das, was Kunst leisten muss ... ? Muss Kunst nicht die Differenz zwischen dem Ich und der Welt ästhetisch bewältigen? Anders: Wollen wir nicht alle Privates mit Öffentlichem bestmöglich, also auch gefällig verbinden? Wohl! Und wie gut können das Bilder! Und dies leisten diese Bilder. Sie sind laut im Antritt, eloquent und zweifelnd in der Ausführung. Und weil Mauga diesen Spagat malerisch bewältigt, malt sie weiter!

Prof. Dr. Erik Schmidt, Hochschule Niederrhein

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Sollten Sie Interesse haben, mich in meinem Krefelder “Atelier am Dyk” oder gar in meiner polnischen “Niederlassung” in Biestrzynnik zu besuchen, so senden Sie mir zur Vereinbarung eines Termins einfach eine kurze Mail.

Hingewiesen sei bei der Gelegenheit auch auf die  zwei Mal jährlich (Frühjahr und Herbst) stattfindende Krefelder Atelier-Ausstellung "A", zu der Besuche auch ohne Absprache möglich sind. Wenn Sie dazu vorab Informationen wünschen, geben Sie mir bitte ebenfalls per Mail Bescheid. Ich nehme Sie gern in meinen Verteiler auf.

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